Untergang des Abendlandes reloaded
Peter Schibli heute auf S. 3 über das Fernsehen an und für sich.
Nach dem Papstbegräbnis sowie der Hochzeitsübertragung mit Prinz Charles und Camilla hat uns der TV-Alltag wieder eingeholt. Graue Fantasielosigkeit herrscht. (...) Das Niveau privater wie öffentlicher TV-Programme steht in diametralem Gegensatz zur Einschaltquote: Je belangloser die Sendungen, desto höher das Interesse. Insbesondere Kinder und Jugendliche pflegen sich bereits vor den Hausaufgaben vor den Bildschirm zu legen und MTV-Clips, Soaps sowie Serien reinzuziehen. (...) Die virtuelle Volksverdummung kennt keine Grenzen. Massenverblödung ist eine Sache, kollektive Aggressivität eine andere. (...) Im Gegensatz dazu entwickeln sich Kinder, die viel fernsehen, häufiger zu Schlägertypen. Aus Polizeiberichten ist bekannt, dass Jugendliche Straftaten aus Filmen kopieren. Auswüchse des exzessiven TV-Konsums sind auch auf jedem Schweizer Pausenplatz, in der Innerstadt sowie im Sportstadion zu beobachten. Der Zerfall der Werte hat zur Folge, dass zuerst der Anstand wegbleibt und kurz danach die Grenzen zwischen Legalität und Strafbarkeit überschritten werden. (...) Gewaltdarstellungen führen zu vermehrter Gewaltbereitschaft. Was tun? (...) Einen hervorragenden Vorschlag machte vor 26 Jahren Helmut Schmidt: Er plädierte für einen «fernsehfreien Tag pro Woche». Das Plädoyer ist auch heute noch angebracht.
So kommt's raus, wenn einer gerne Papstbegräbnisse und Royalshochzeiten schaut. Wenn die mit ihren einfachen Bildern und langen Einstellungen vorbei sind, dann folgt die grosse Depression! Allerdings ist die Fernsehkritik inzwischen etwas weiter und differenzierter, als Neil Postman und seine Epigonen im konservativen Lager.
Nach dem Papstbegräbnis sowie der Hochzeitsübertragung mit Prinz Charles und Camilla hat uns der TV-Alltag wieder eingeholt. Graue Fantasielosigkeit herrscht. (...) Das Niveau privater wie öffentlicher TV-Programme steht in diametralem Gegensatz zur Einschaltquote: Je belangloser die Sendungen, desto höher das Interesse. Insbesondere Kinder und Jugendliche pflegen sich bereits vor den Hausaufgaben vor den Bildschirm zu legen und MTV-Clips, Soaps sowie Serien reinzuziehen. (...) Die virtuelle Volksverdummung kennt keine Grenzen. Massenverblödung ist eine Sache, kollektive Aggressivität eine andere. (...) Im Gegensatz dazu entwickeln sich Kinder, die viel fernsehen, häufiger zu Schlägertypen. Aus Polizeiberichten ist bekannt, dass Jugendliche Straftaten aus Filmen kopieren. Auswüchse des exzessiven TV-Konsums sind auch auf jedem Schweizer Pausenplatz, in der Innerstadt sowie im Sportstadion zu beobachten. Der Zerfall der Werte hat zur Folge, dass zuerst der Anstand wegbleibt und kurz danach die Grenzen zwischen Legalität und Strafbarkeit überschritten werden. (...) Gewaltdarstellungen führen zu vermehrter Gewaltbereitschaft. Was tun? (...) Einen hervorragenden Vorschlag machte vor 26 Jahren Helmut Schmidt: Er plädierte für einen «fernsehfreien Tag pro Woche». Das Plädoyer ist auch heute noch angebracht.
So kommt's raus, wenn einer gerne Papstbegräbnisse und Royalshochzeiten schaut. Wenn die mit ihren einfachen Bildern und langen Einstellungen vorbei sind, dann folgt die grosse Depression! Allerdings ist die Fernsehkritik inzwischen etwas weiter und differenzierter, als Neil Postman und seine Epigonen im konservativen Lager.
patpatpat - 12. Apr, 13:08
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