Wenn einer wie ich ständig über wissenschaftliche Dinge schreibt, dann will er dies möglichst so tun, dass ihn seine Leserinnen und Leser verstehen. Dazu verwende ich oft Bilder aus dem Alltag und Begriffe aus der Alltagssprache, um besser oder überhaupt verstanden zu werden. Darum ist es angebracht, bei Berichten aus der Virologie neben dem fachsprachlichen neutrigen "das Virus", auch die umgangsspachliche männliche Form zu verwenden. Sie ist in den mir zugänglichen Wörterbüchern, zum Beispiel im von mir als Briefbeschwerer und zum Trocknen von herbstlich gefärbten Feigenblätter verwendeten 1451seitigen WAHRIG aufgeführt und damit nahezu erlaubt. Gerade wenn die Grippegefahr beschrieben werden soll, wirkt der Auftritt eines männlichen Grippevirus viel gefährlicher als jener eines fachsprachlich geschlechtslosen Erregers, da bin ich völlig anderer Meinung als patpatpat. Im Dienste der Aufklärung war der Griff zu "umg. der Virus" also absolut gerechtfertigt. Damit sich das Fachpublikum nicht im falschen Kino wähnt, sollte aber in solchen Fällen immer auch gelegentlich das Neutrum verwendet werden.
Übrigens scheint Computervirus von Anfang an männlich zu sein und nicht nur unsere Outlooks zu verderben, sondern dem "das" Virus auf die Pelle zu rücken. Sprache lebt eben!
Das zur Rosinenpickerei von patpatpat.
Martin Hicklin

PS. Natürlich war das ein Bock, und hätte mir nicht passieren dürfen.

Die Rosinen hab nicht ich gepickt. Der Weblog ist offen für alle mit einem account bei twoday.