Samstag, 4. Dezember 2004

Sind halt baz-Recherchen!

Kommentator Holbein verdanken wir den Hinweis auf diesen Umstand: Timm Eugster schreibt auf S. 23 doch tatsächlich...

Soweit baz-Recherchen ergaben, ist Basel-Stadt der einzige Kanton, in dem noch nie eine bürgerliche Frau ins Rennen um einen Regierungssitz gestiegen ist.

Nun mag man ja von Angelika Z. halten, was man will, aber im Wahlkampf war sie nun wirklich unübersehbar. Vielleicht liegt's daran, dass die baz in ihrer Wahlkampfberichterstattung ständig unterschied zwischen "traditionell bürgerlichen" Parteien und der SVP. Die wär ja dann quasi "untraditionell bürgerlich". Aber sicher nicht "unbürgerlich". Eugster hätte ja nur etwas im Sinne von "...bürgerliche Frau, ausser einer SVP-Vertreterin, ins Rennen..." schreiben müssen. Warum er auf diese 31 präzisierenden Zeichen verzichtet hat, ist sein Geheimnis. Was aber meint wohl Chefrechercheur Chr. Mensch zu diesen "baz-Recherchen"? Bei der nächsten Redaktionssitzung, an der Eugster und Mensch gemeinsam anwesend sind, wäre man gern dabei...

Analyse des Tages

Da kann die baz nichts dafür, wenn den bürgerlichen Frauen zur Frage, warum ihre Parteien für Frauen zu wenig attraktiv sind, unter anderem einfällt, was auf S. 23 nachzulesen ist:

Es ist die Dreifachbelastung: Viele bürgerliche Frauen engagieren sich im Beruf voll – und auch die Familienarbeit bleibt zu einem Grossteil an ihnen hängen. Da überlegten es sich Frauen sehr gut, ob sie noch Kraft und Zeit für ein politisches Engagement haben. Bei der SP sind viele Lehrerinnen und Staatsangestellte aktiv, die eher Zeit haben.

Lehrerinnen und weibliche Staatangestellte, die arbeiten ja gar nicht richtig, oder? Die angesprochenen werden sich bedanken und von einem Engagement bei Parteien, deren weibliche Mitglieder sie so sehen, erst recht Abstand nehmen.

It's the Kontext, stupid!

S. 25, Franziska Laur über die finanziellen Folgen eines Aerztefehlers für den Kanton BS

Besonders viel Wirbel hat der Fall auch ausgelöst, weil Ilana Stalder vor dem Eingriff studierte Wirtschafterin und eine äusserst schöne Frau war. Sie hatte eine schillernde Zukunft vor sich.

Wenn hingegen das Leben eines älteren, weniger attraktiven Produktionsmitarbeiters der Chemie zerstört worden wäre, hätte niemand ein Aufhebens darum gemacht? Das wär dann einfach sein Pech gewesen? Wahrscheinlich schon, denn so zynisch ist diese, unsere Gesellschaft. Ganz im Sinne der Volksweisheit "Lieber reich und gesund! Was nützt's den Armen, wenn sie krank sind!" Franziska Laurs verbale Reproduktion dieses Zynismus lässt keine Kritik an oder Distanz zu diesem Zusammenhang erkennen.

Heute ist sie ein Wrack.

Und wenn es aus einer Stammtischperspektive auch irgendwie stimmen mag, ist in einer Tageszeitung diese Umschreibung für den Zustand des Opfers eines hirnlosen Chirurgen deplatziert, weil respektlos.

Was kochen wir heute?

Frontseite, Titel des Artikels von Claudia (nomen est omen?) Kocher über die Differenzen der bürgerlichen Frauen in Basel darüber, wie sie eine der ihren in den Regierungsrat bringen könnten.

Bürgerliche Frauen sind ohne Rezept

Gerade ihnen wüsste Chefkoch -minu sicher Rat! Kulinarisch / oral übrigens auch die entsprechende Schlagzeile auf dem baz-Plakat:

Regierungsratswahlen - Frauen ohne Biss

Gesammelte Bazismen

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