Dienstag, 30. August 2005

Getürmt

Das heiss herbeigesehnte Regio-Magazin, Seite 5:

Die Fotos entstanden von sechs Türmen, einer Burgruine und einer Fluh.

Die Worte entstanden von Computer.

Montag, 29. August 2005

Im Prinzip ja

Nachtrag pro memoria: Im Prinzip hat die baz ein Korrektorat. Jedenfalls schrieb Andreas Herzog am 20.8. in der Beilage "baz inside", die die baz ganz sich selbst und ihrem Innenleben widmete:

Der Korrektor - Dem Fehlerteufel auf der Spur
Ist ein Artikel fertig und von einem Redaktor redigiert, hats immer noch Fehler drin. Darum muss ohne Ausnahme jeder Text zu den Korrektorinnen und Korrektoren. Rechtschreibfehler, Interpunktions-, Fall- sowie Zeitfehler werden korrigiert. Stilistische und inhaltliche Fehler werden der Redaktion zur Überarbeitung zurückgeschickt. Auch Kundenaufträge (Inserate, Werbebeilagen, Texte für Lokalanzeiger etc.) gehen den gleichen Weg. (...)


Frage an Radio Eriwan: "Hat die baz ein Korrektorat?" - "Im Prinzip ja", meint Radio Eriwan. "Aber nur für die Sonntagsausgabe." - "Aber die baz hat keine Sonntagsausgabe." - "Eben!"

Donnerstag, 25. August 2005

wie du mir

Auf S. 16:

China-Schweiz retour auf Gegenseitigkeit

Was will der Autor uns damit sagen? Die Unterzeile verrät etwas mehr:

Basler Gymnasium führt regelmässig Klassenaustausche mit dem chinesischen Yantai durch

Jetzt weiss ich zwar, worum's geht, aber find immer noch keinen Gefallen am Titel. Und welches Basler Gymnasium da auf Gegenseitigkeit China-Schweiz retour macht, entnehm ich dem ganzen Artikel nicht. Es lässt sich erahnen, dass es vielleicht das Leonhard sein könnte, weil in der Spalte nebenan dessen grosses Chinafest angekündigt wird, welches aber lediglich feiert, dass "seit zehn Jahren die Schüler aller Gymnasien des Stadtkantons die chinesische Hochsprache lernen können".

dicker und dicker werden sie

S. 3, Stephan Bader von Meteoschweiz, "Spezialist für die Analyse extremer Wetterereignisse", im Titel in den Mund gelegt:

"Das Risiko für Naturgefahren hat zugenommen"

Muss ich mir jetzt Sorgen machen um die Naturgefahren? Doppelt Nein. Risiken werden grösser oder kleiner, zunehmen tun sie nicht. Allenfalls nimmt ihre Anzahl zu, werden sie also mehr, weil es mehr davon gibt, was Bader aber sicher hier nicht meinte. Und mit "Naturgefahren" sind wohl Naturkatastrophen gemeint. Katastrophen sind die Realität gewordenen Gefahren. "Das Risiko für eine Gefahr" ist etwa so doppelt falsch wie was früher auf den Zigarettenpackungen stand, und zurecht ersetzt wurde: "Rauchen kann ihre Gesundheit gefährden". Jetzt heisst es sprachlich korrekt: "Rauchen gefährdet die Gesundheit".

Montag, 22. August 2005

Good guy, bad guy

Und nun bitte eine Arena zum Thema Altersbeschränkungen vs. Kunstfreiheit. Vielleicht ein bisschen zu viele Lettern fürs Leutschenbacher Leuchtschild. Alter vs. Kunst sollte aber gehen.

Master Morin heute in der BaZ zu «Sin City»:

- «Mit der Tatsache, dass Gewalt in den elektronischen Medien allgegenwärtig ist und dass diese Medien die Grenzen des Tolerierten immer stärker ausweiten, habe ich mich nur theoretisch auseinander gesetzt. Obwohl die wenigen Bilder, die ich in den Printmedien und im Feierabendfernsehen sehe, mich bereits aufrütteln.»

1. Ich kann eigentlich gar nicht mitreden.

2. Produziertes ist gleich Toleriertes.

3. Ich weiss nicht, dass nach «obwohl» ein minimaler Widerspruch folgen sollte.

- «Die ganze Welt von «Sin City» ist, wie der Name es bereits sagt, korrupt und gewalttätig.»

Ich schreibe an einem etymologischen Wörterbuch

- «Die mit der Gewaltanwendung verbundene Not, der Schmerz und die Angst werden ausgeblendet.»

Obschon die Gewaltempfänger kichernd die andere Wange hinhalten, hat mich der Film komischerweise total schockiert.

- «Erinnert sei an die Berichte über das so genannte «happy slapping», die Vorfälle in Yverdon und bei der Post in Berns Länggasse.»

Tatsächlich eine erschütternde Parallele zu den Gewaltorgien in «Sin City».

- «Aber wer soll entscheiden, was schützenswerten kulturellen Wert hat, was eindringliche und grausame Gewalttätigkeiten darstellt?»

(...)

«Ich schlage deshalb eine eidgenössische Ethikkommission für Bildmedien vor, welche Kriterien aufstellt und die wirklich grenzenlos brutalen Medienprodukte auf eine Indexliste stellen könnte.»

Welt voller Fragen

baz inside,Samstag, Zeitung macht Schule.

Zeitung macht Autos
Zeitung macht Croissants
Zeitung macht Schule

Warum bloss macht die Zeitung nicht einfach eine Zeitung?

Und noch etwas anderes: Seite 9, baz inside, Bildlegende:

"Pyramide in Gizeh: Ihre charakteristische Form gilt als Symbol für den Aufbau eines Zeitungsartikels. Oben an der Spitze die wichtigsten Fakten, im Verlauf nach unten die weiteren Informationen zum Thema."

Um das zu sagen, hat ein simples Dreieck nicht gereicht, nein, eine Pyramide musste her.

Auch im Artikel daneben, baz pur:
"Die Welt des Journalisten ist eine Welt voller Fragen, eine Welt voller "W".

Aber noch sind wir nicht ganz verloren:

"Jeder Satz entspricht einem neuen Gedanken. Jeder neue Satz führt diesen Gedanken weiter. Ist ein Gedanke abgeschlossen, folgt ein neuer Abschnitt."

Jetzt ist auch die Welt des Lesers eine voller Ws. Jeder Satz entspricht einem Gedanken, aber: JEDER neue Satz führt diesen weiter, ergo ist jeder Satz ein Abschnitt... Ja, eben, man verstehts nicht, aber man weiss ja auch nicht genau, wie die Pyramiden gebaut wurden...
Gebe zu, besser diese Jungs machen eine Zeitung, mit dem Auto kämst Du nicht weit.

Mittwoch, 17. August 2005

Gut zu wissen

C'est la vie, Kulturmagazin, Seite 9:

"Kapern bringen dich nicht um"
"Du weisst doch, dass ich Champignons nicht mag."
Egal, was alles auf der Pizza liegt, irgendwas ist immer falsch. Dito beim Risotto.
Dass Franca sowohl Kapern wie Champignons wie Feta wie Avocado und überhaupt praktisch alles isst, nur halt gestaffelt, interessiert die Kleine dann nicht mehr im Detail.

Mich hätte das alles auch nicht derart im Detail interessiert. Zumal die Trennkost-Pointe ja auch nicht mehr die Frischeste ist.

Nochmals die Kleinen:
"Aber so genau wollen es die lieben Kleinen weder wissen noch nehmen."

Auf ca. Zeile 60 verstehe ich sie immer noch bestens, die "lieben Kleinen", etwas schwerer mit dem Verständnis tue ich mich für eine Redaktion, die findet, solche Texte gehören in die Zeitung. Aber wie müsste man es bazsch ausdrücken: "C'est la vie."
Kleiner Trost: Wenigstens bliebs bis jetzt ruhig an der Birchermüesli-Front.

Lettern mit Stolperdraht

erze

Gesammelte Bazismen

Die baz (Basler Zeitung) ist die beste Zeitung der Welt und ich bin ihr Prophet! It's a dirty job, but somebody's got to do it! language is a baz-illus! Hier können übrigens alle mitschreiben. Alle mit einem twoday-account. Und der ist gratis! Feedback via "bazismus @ mac.com".

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