Donnerstag, 15. September 2005

"We are the champions"

Das freut den Vasella. baz Frontseite, Aufmacher:

Die Basler sind am fleissigsten - Pharmamitarbeiter sind topmotiviert - und ihre Branche wird immer stärker

Die Baslerinnen hingegen sind arbeitsscheu und depressiv. Muss ich annehmen, wenn ich das lese. Item. Der von Superlativen über die Pharmaindustrie nur so strotzende Artikel paraphrasiert ausführlichstens eine Studie, die der Pharmaindustrieverband Interpharma in Auftrag gegeben hatte bei einer Firma namens "Plaut Economics", die übrigens zufällig vor genau 12 Monaten schon mal für unter anderem interpharma ein Gutachten unter die Leute brachte. Der Gedanke, dass es sich hier bei der von der Pharmaindustrie bezahlten und von der baz zum Aufmacher gekürten Pharmastudie um ein Gefälligkeitsgutachten handeln könnte, kommt nur Ewiggestrigen. Wer nach der Lektüre des "Artikels" Novartis, Roche & Co nicht die Füsse küsst, ist ein undankbarer Stänkerer, basta! Um überhaupt eine einzige kleine kritische Randbemerkung zu finden, musst Du auf S. 23 blätttern (nachdem Du vergebens auf S. 12 eine Fortzsetzung des Artikels gesucht hast, obwohl auf der Frontseite dort und auf S. 23 eine versprochen wird). Im allerletzten Absatz steht:

Nicht alle Fragen wurden indes beantwortet. Keinen Aufschluss liefert die Studie zum Beispiel auf die Frage, wie viel höhere Preise die Schweizer für Medikamente zahlen, weil sie eine Pharmaindustrie haben.

Schau'n wir mal grosszügig darüber hinweg, dass "die Schweizer" keine Pharmaindustrie haben, sondern allenfalls deren Aktionäre. Wenn die Autorin Franziska Pfister verraten hätte, welche Fragen für sie offen geblieben sind, dann hätt ich an deren Qualität ablesen können, wie ernst sie ihre Aufgabe als Journalistin nimmt. So aber muss ich annehmen, dass es ihr reicht, Sprachrohr der Pharma-PR zu sein. Wahllos herausgegriffen, auf der Frontseite:

Der Anteil Grenzgänger beträgt dabei gut ein Drittel. Grossteils besetzen sie Arbeitsplätze, die eine hohe Qualifikation erfordern würden, zum Beispiel in der Forschung, sagt Vaterlaus. Angestellt würden die Grenzgänger nicht wegen tieferer Löhne. Vielmehr fänden die Firmen nicht genügend qualifizierte Schweizer, um die freien Stellen zu besetzen.

Das leuchtet ein. Wir alle kennen ja mit Stephan Vaterlaus den Gürtel um Basel von Ferette über Altkirch, Mulhouse, Kandern bis Rheinfelden, wo die cleveren Pharmaforscher auf den Bäumen wachsen. Ganz anders als das Proletendreieck Basel - Laufen - Sissach, wo Dir aus geologischen Gründen kein gerader Gedanke kommt.

Mittwoch, 14. September 2005

The world according to...

... Michael Rockenbach. Er beginnt seinen Bericht von der Demo, an welcher Regierung, Gewerbeverband und Martin Engel für die Personenfreizügigkeit argumentierten, so:

Demos sind im Normalfall wild. Da treten Redner auf, die ihrem Ärger über die Ungerechtigkeit der Welt lautstark Luft machen, während die Masse johlt und Parolen skandiert. Eine Manifestation der Basler Regierung ist anders, (...)

Den Artikel mit einem starken Gegensatz anfangen: Auch eine Variante, ja. Wenn sie passt. Dank Rockenbach erfahren wir von Ralph "Wallstreet" Lewins Fähigkeit zur Selbstironie. Er hat nämlich offenbar auf die Frage des Reporters, wie er damit umgehe, dass sich kaum jemand für die Botschaft der Demo interessiert habe, gemeint:

"So haben wir wenigstens für keine grosse Störung in der Stadt gesorgt."

Wenn ihm das ein ernstes Anliegen ist, in der Stadt für keine Störung zu sorgen, dann gäb's da sicher noch die eine oder andere Idee, wie er das umsetzen könnte...

Dienstag, 13. September 2005

... da waren's nur noch 19!

Die WEMF-Zahlen belegen es: leserzahlen05 (pdf, 43 KB). Von 20 Personen, die letztes Jahr noch die baz lasen, hat sich eine dieses Jahr einer lohnenderen Beschäftigung zugewandt. Find ich schade, irgendwie. Denn das Blatt hat ein Millionenpublikum nötig! Nur so können wir gemeinsam täglich alle Bazismen finden.

Donnerstag, 8. September 2005

Tadeus ex machina

Tadeus Pfeifer heute über eine Verkaufsausstellung mit Bildern der Künstlervereinigung "Brücke":

So ermöglichen die Bilder einen kurzen Sehgang durch die Kunstgeschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die die Künstler, herkunftsmässig verwurzelt in jener des 19. Jahrhunderts, wesentlich revolutionierten: Geburtsstunde des deutschen Expressionismus.

Ein kurzer Sehgang? Assoziative Spätfolgen von Katrina (schwerer Seegang vor New Orleans!) sogar in der Kunstkritik?

Gedankenakrobatik

Wenn Ralph Lewin ihr solche Sätze liefert, kann die baz nicht anders als sie abdrucken, das versteh ich schon. Dann kann ich aber auch nicht anders, als sie hier an den Pranger stellen. Beilage heute zum "St. Jakobs Fest", S. 7:

Was in New York die Wallstreet für die "Banker" ist, ist in Basel das St. Jakobs-Areal für die Sportlerinnen und Sportler. Unzählige Sportarten können hier ausgeübt werden, sei es auf dem Rasen, auf dem Hallenboden, im Wasser, auf dem Turf oder wo auch immer.

Hilfe! Wem "Wallstreet" einfällt, wenn er ans Joggeliareal denkt, was macht der sonst noch für verquere assoziative Verknüpfungen - als Regierungsrat!

Mittwoch, 7. September 2005

Respect!

«Tim möchte männlich wirken. Darum hat er sich Striche in die Augenbraue rasiert.»

Basels Jugendliche dürfen sich nun im bazkulturmagazin gleich selbst schubladisieren. Die Serie heisst "Jugendstil. Basler Jugendszenen und ihre Darsteller."

Ob´s das schon länger gibt, ist mir gar nicht aufgefallen. In zwei Wochen darf der "Computerfreak" ran. Hoffen wir auf einen weniger peinvollen Text.

Gesammelte Bazismen

Die baz (Basler Zeitung) ist die beste Zeitung der Welt und ich bin ihr Prophet! It's a dirty job, but somebody's got to do it! language is a baz-illus! Hier können übrigens alle mitschreiben. Alle mit einem twoday-account. Und der ist gratis! Feedback via "bazismus @ mac.com".

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