Endlich spricht er!
Wir mussten lange warten, aber jetzt spricht er über Hirschhorn. Im kulturmagazin auf S. 5. Allerdings: Neues hat er nicht beizutragen, tut dies aber umso wortreicher, der Martin R. Dean. Er stammt aus derselben Schule, wie Thadeus Pfeifer. Beide lieben sie die Sprache heiss. Wir aber wissen, dass Liebe blind macht. Und das Bewusstsein trübt. Und zu allerlei Kapriolen verleitet. Und vor allem zu Übertreibungen.
Das Kulturverständnis, das die demokratische Rechte in diesem Land pflegt, nimmt sich indessen geradezu feudal aus, obwohl deren Träger meist aus ländlichem, bäuerlichem Milieu kommen. Missliebige Kunst abstrafen - soviel missgünstige Aufmerksamkeit hat es seit den Zeiten von Ludwig XIV. nicht mehr gegeben.
Gemach, junger Mann! Ich wüsste da sehr wohl das eine oder andere aktuellere und teilweise sogar tödliche Beispiel dafür, wie unliebsame Kunstschaffende von der Politik für ihre Werke bestraft wurden im von Ihnen genannten Zeitraum zwischen dem 14. Mai 1643 und heute. Vor diesem von ihm bemühten historischen Panorama allerdings wirkt Deans Befürchtung (oder Hoffnung?), er könnte der nächste Hirschhorn sein, umso dramatischer.
Ich stelle mir vor, die schweizkritischen Passagen, wie sie auch in meinem letzten Roman "Meine Väter" zu finden sind, der von der Pro Helvetia Unterstützung fand, würden nun alle geahndet. Da erzählt ein Leser einem Politiker von diesem Buch, der nun seinerseits einem anderen Politiker davon berichtet usw. Fernmündliche Kulturpolitik mit höchst fehlerhafter Trefferquote.
Entspannen Sie sich, Herr Dean! Ihre flatternden Nerven lassen Sie phantasieren: Es gibt keine "fehlerhafte Trefferquote". Die kann "gut" oder "schlecht", "hoch" oder "tief" sein, aber nicht "fehlerhaft". Ausser der sie berechnende Statistiker hat geschusselt. Und es gibt wahrscheinlich auch keine zwei Politiker, denen ihr "Meine Väter" etwas sagt. Das sollte Sie beruhigen. Ehrlich. Dann haben Sie nämlich genügend Zeit, um im Manuskript ihres nächsten von der Pro Helvetia geförderten Buches nach Sätzen wie diesem zu suchen:
Das Missverständnis, dass Politik zwar Mehrheiten suchen muss, dass solche aber nicht zur Voraussetzung von Kultur gehören, hatte sich tief in den Politikerhirnen festgesetzt.
Denn wenn die Politiker der Pro Helvetia das Budget auf Null streichen würden, weil sie ein Buch von Martin R. Dean mit solchem Geschwurbel drin unterstützt hat, dann hätten sie mein volles Verständnis.
Das Kulturverständnis, das die demokratische Rechte in diesem Land pflegt, nimmt sich indessen geradezu feudal aus, obwohl deren Träger meist aus ländlichem, bäuerlichem Milieu kommen. Missliebige Kunst abstrafen - soviel missgünstige Aufmerksamkeit hat es seit den Zeiten von Ludwig XIV. nicht mehr gegeben.
Gemach, junger Mann! Ich wüsste da sehr wohl das eine oder andere aktuellere und teilweise sogar tödliche Beispiel dafür, wie unliebsame Kunstschaffende von der Politik für ihre Werke bestraft wurden im von Ihnen genannten Zeitraum zwischen dem 14. Mai 1643 und heute. Vor diesem von ihm bemühten historischen Panorama allerdings wirkt Deans Befürchtung (oder Hoffnung?), er könnte der nächste Hirschhorn sein, umso dramatischer.
Ich stelle mir vor, die schweizkritischen Passagen, wie sie auch in meinem letzten Roman "Meine Väter" zu finden sind, der von der Pro Helvetia Unterstützung fand, würden nun alle geahndet. Da erzählt ein Leser einem Politiker von diesem Buch, der nun seinerseits einem anderen Politiker davon berichtet usw. Fernmündliche Kulturpolitik mit höchst fehlerhafter Trefferquote.
Entspannen Sie sich, Herr Dean! Ihre flatternden Nerven lassen Sie phantasieren: Es gibt keine "fehlerhafte Trefferquote". Die kann "gut" oder "schlecht", "hoch" oder "tief" sein, aber nicht "fehlerhaft". Ausser der sie berechnende Statistiker hat geschusselt. Und es gibt wahrscheinlich auch keine zwei Politiker, denen ihr "Meine Väter" etwas sagt. Das sollte Sie beruhigen. Ehrlich. Dann haben Sie nämlich genügend Zeit, um im Manuskript ihres nächsten von der Pro Helvetia geförderten Buches nach Sätzen wie diesem zu suchen:
Das Missverständnis, dass Politik zwar Mehrheiten suchen muss, dass solche aber nicht zur Voraussetzung von Kultur gehören, hatte sich tief in den Politikerhirnen festgesetzt.
Denn wenn die Politiker der Pro Helvetia das Budget auf Null streichen würden, weil sie ein Buch von Martin R. Dean mit solchem Geschwurbel drin unterstützt hat, dann hätten sie mein volles Verständnis.
patpatpat - 16. Dez, 13:54
1 Kommentar - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
dada-dida - 16. Dez, 14:18
lieber erfolglose Jungschriftsteller als hoffnungslose Jungjournalisten
... also, ich finde es schön, dass die BaZ aufstrebenden Jungschriftstellern Gelegenheit gibt, ihre narzistischen Störungen schreibend zu kurieren. Jede Zeile Dean ist eine potentielle Zeile Kressler weniger. Bei Dean kann man wenigstens noch darüber nachdenken, was er gemeint haben könnte. Bei Kressler weiss man, dass es sich nicht lohnt darüber nachzudenken.
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