mw und js, laut Impressum wohl Markus Wüst und Jochen Schmid vom Newsteam, schenken uns heute auf S. 36 diese unvergleichlichen Zeilen als Legende zu einem Bild, das - drei Spalten breit - links einen Mann mit Papier und Bleistift und rechts ein Aquarium voller Fische zeigt:
Dieses Inventar ist unberechenbar
Herr Hansel, der macht Inventur.
Wie viele Fische sind es nur?
Die Heringzahl zu eruieren,
wenn sie nicht schön kooperieren,
macht die Arbeit richtig schwer
und das plagt den Martin sehr.
"Also", sagt sich Hansel-Mann,
"fang ich noch mal von vorne an."Die baz, ein Hort der Kreatitivät, wo Dichterfürsten wirken dürfen; die ehemalige Börse am Aeschenplatz ein "
Haus der Sprache"! Wir sind erschüttert und bewegt! Und beruhigt: Der unbeugsame Geist des untergegangenen "Vers zum Freitag" (so hiess der Zweizeiler doch?) lebt weiter.
patpatpat - 16. Feb, 16:13
Im ultimativen Interview im kulturmagazin auf S. 3 sagt Piero Esteriore endlich mal was Sache ist!
baz: In Italien gibt es unzählige Sänger, die sich ihre Popularität vor Ort erarbeiten können. Wer wartet dort auf einen Laufentaler?
P.E.: Italien ist meine Heimat, ich habe immer noch den italienischen Pass und auch eine Postadresse dort. Ich bin Italiener, bin authentisch. Nur weil ich in der Schweiz bin, heisst das ja nicht, dass ich keine Qualitäten habe.
Nein, am Aufenthaltsort liegt es nicht.
baz: Ist es für Sie nicht vielmehr schwierig, Auftritte in gestandenen Konzertlokalen zu erhalten? Das Kaufleuten in Zürich lehnte Sie ab mit der Begründung, ein Konzert von Piero Esteriore sei schlecht für den Ruf des Lokals.
P.E.: Die Antwort ist lächerlich, aber ich kann sie verstehen: Das Kaufleuten dachte sich: Piero, das ist der von "MusicStar". Für mich ist es eine Herausforderung, zu beweisen, dass mehr in mir steckt. Ich muss mich auch fragen, ob da Neid dahintersteckt. Es gibt so viel Neid hier. Aber er macht mich nur noch stärker.
Was mich nicht umbringt... Von hier aus jedenfalls, ausnahmsweise ganz unironisch: Toi toi toi! Denn wir beneiden Dich nicht, ehrlich!
patpatpat - 16. Feb, 15:34
Da soll nochmal jemand behaupten, die baz sei nicht ausgewogen! Gestern noch schaffte die Studie "
Baustelle Föderalismus" es auf die Frontseite, in den Tageskommentar und ausführlich auf S. 5. Heute schon fällt der Politikwissenschaftler Uwe Serdült von der Uni Zürich in einem Interview auf S. 5 auf die Frage von Benedikt Vogel ein vernichtendes Urteil darüber:
baz: Was wird wohl von der Avenir-Suisse-Studie bleiben?
U.S.: Wie bei anderen Vorschlägen wird es am Ende wohl eine Studie bleiben, die wieder in der Schublade verschwindet.Tja, so schnell kann es gehen.
patpatpat - 16. Feb, 15:25
Yvonne Reck Schöni, im Impressum als Kulturredaktorin ausgewiesen, im kulturmagazin auf S. 9:
Ich lese die baz auch, gelegentlich.
Wenn das alle dort so halten, wundert mich gar nichts mehr. Oder meint sie das ironisch? Und liest sie eigentlich - nie?
patpatpat - 16. Feb, 10:20
Sozialpolitiker und - im Nebenamt - baz-Redaktor Timm Eugster kennt den richtigen Weg auf S. 2
Auch für viele Kranke ist eine Rente für den Rest des Lebens nicht der richtige Weg – obwohl es die scheinbar einfachste Lösung ist, Menschen zu versorgen, die in der Arbeitswelt keine volle Leistung erbringen.
Also alles bestens?
Also alles bestens? Nein: Weniger Neurenten bei der IV sind noch lange kein Erfolg, wenn mehr oder weniger kranke Arbeitslose stattdessen bei der Sozialhilfe mit dem Existenzminimum abgespiesen werden.
Wenn die letzte Rente gestrichen und die Sozialhilfe privatisiert ist - also etwa 2025 -, dann wird auch der dannzumal ausgesteuerte ex-Star-Journalist T. E. (er hat sich nie mehr ganz erholt vom Schock, dass 2022 "seine" baz von "Springer Schweiz" übernommen, in "Die Welt - Basel" - analog zur bereits existierenden "Die Welt - Zürich", ehem. "Tagi" - umbenannt worden war - eine Idee von Springer-CH-CEO Köppel - und ein strahlender, weil soeben auf einen Schlag um mehrere Millionen reicherer, M. Hagemann ihn auf die Strasse stellte mit den Worten: "Aber Sie brachten doch schon lange nicht mehr die volle Leistung, E.!") merken, dass man die baz nicht essen kann. Und er wird sich vergebens die Haare raufen dafür, wem er 20 Jahre lang nach dem Mund geschrieben hat.
patpatpat - 16. Feb, 09:23
Irgendwas irritiert mich am Titel auf der Frontseite des Regiomagazins.
Das Elsass hat Grosses mit sich vor
Vielleicht ist es bloss die ungewohnte Ausrichtung desjenigen, der Grosses vor hat, nämlich auf sich selber? Es erinnert irgendwie an Münchhausen. An die Szene, in der er sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zieht. "Das Elsass hat Grosses vor" hätte nicht gereicht? Eigentlich lautet die Wendung doch z.B. "Bachmann hat Grosses mit der baz vor". Vielleicht auch mit sich. Aber ich schweife ab.
patpatpat - 15. Feb, 20:59
Peter Schenk schreibt im Standpunkt Dreiland im jeweils sehnsüchtig erwarteten Regiomagazin:
Der Trumpf sticht umso besser, je höher die Lebensqualität in allen Agglomerationsteilen wird. 2007 werden wir in wenigen Minuten von Kleinhüningen (CH) mit dem Velo über die neue Velo- und Fussgängerbrücke von Weil (D) nach Huningue (F) fahren können. Wo gibt es so was in den USA?
Gegenfrage: Würden die USA, wenn sie denn auf dem gleichen Kontinent daheim wären, Kleinhüningen (CH), Weil (D) und Huningue (F) wirklich wollen? Und wären wir dann neidisch ob diesem Trumpf...
spassvogel - 15. Feb, 15:18
Das sag ich aus eigener Erfahrung. Aber darum geht's hier gar nicht. Das Kulturmagazin verkündet auf S. 16:
Für viele ist Fasnacht Ausdruck unerfüllter Leidenschaft. Wem das nicht behagt, kann während der Fasnacht seiner unerfüllten Leidenschaft anders Ausdruck verleihen – im Tangotanz.Behagt Ihnen auch nicht, dass die Fasnacht für viele Ausdruck unerfüllter Leidenschaft ist? Dann tun sie aber trotzdem nicht, was die baz empfiehlt! Sie behauptet, Sie könnten Ihrer unerfüllten Leidenschaft heute Abend um 20 Uhr Ausdruck verleihen durch Tangotanz. Nun sind Cécile Sidler und Romeo Orsini von der Tango Schule Basel zwar sehr wohl Tangoaficionados par excellence, aber dass sie mitten in den Fasnachtstagen mitten in der Stadt einen Tangoabend veranstalten, das darf doch bezweifelt werden. Insbesondere
erwähnt ihre Website diesen von der baz behaupteten Anlass mit keinem Zeichen, ebensowenig
die Programmzeitung. Deliriert die baz mal wieder? Unter der Nummer der Tango Schule meldet sich nur der Beantworter.
patpatpat - 15. Feb, 10:54
Wenn ich mich nicht schwer täusche, dann ist im Kulturmagazin auf S. 5 auf dem Bild vom "Team Stratenwerth" der Hanspeter Giuliani nicht der Zweite von links, sondern erst der Vierte von links oder einfacher, der ganz rechts. Über das Budget der Stratenwerths schreibt Autorin Kocher:
Der Job sei die grösste Auftragsproduktion, die je in die Schweiz vergeben wurde. Das Gesamtbudget des Museums beläuft sich auf 150 Mio. Euro. Mehr ist punkto Kontostand nicht zu erfahren.
Find das wieder nur ich etwas gar flapsig formuliert? "Die grösste Auftragsproduktion, die je...": Meine Güte! Entweder ist es tatsächlich so und dann ist das die Geschichte. Dann brauchts aber etwas mehr Beharrungsvermögen beim Nachfragen: Konkrete Zahlen, Vergleichsgrössen, "die grösste" in welcher Branche usw. Oder es ist eine unbelegte Behauptung der Stratenwerths um sich interessant zu machen. Dann gehört sie so nicht ins Blatt. Aber das geht mich ja eigentlich alles nichts an, ich weiss.
patpatpat - 15. Feb, 10:32
Auf S. 5 darf ein "Fachmann" von
Bak Basel Economics namens Hansjörg Blöchliger sich verbreiten zur Frage:
Sie schlagen in Ihrer Föderalismus-Studie eine Neuverteilung des Stimmengewichts im Ständerat vor. Inwiefern würde das einer Föderalismus-Reform weiterhelfen?
(H.B.) Die heutige Stimmenverteilung ist eigentlich diskriminierend, weil sie einem Zürcher wesentlich mehr Gewicht zuspricht als einem Nidwaldner. Weil die kleinen Kantone auch meist die schwachen sind, werden fast alle Reformen abgelehnt, die die heutigen Umverteilungsflüsse zu ihren Ungunsten ändern würden.Offenbar hat Hansjörg Blöchliger zum Fenster raus geschaut, als in Staatskunde der Unterschied zwischen National- und Ständerat erklärt worden ist. Hätte er aufgepasst, würde er nicht darüber klagen, dass im Ständerat die Kleinen gleich stark sind wie die Grossen, sondern wüsste, dass das in dieser Kammer volle Absicht ist. Und würde sich nicht trauen, die Idee, dort den Nationalrat nachzubauen, als "Föderalismusreform" zu verkaufen. Sogar die USA
kennen dieses Zweikammerprinzip: Im "House of Representatives" sind die Bundesstaaten mit einer Anzahl Abgeordneter vertreten, die von ihrer EinwohnerInnenzahl abhängt; im Senat hat jeder Bundesstaat zwei Nasen, basta. Leute wie Blöchliger gehen als zitierfähige und interviewwürdige "Experten" durch und dürfen - zusätzlich vom so genannten "Think Tank" der Wirtschaft "Avenir Suisse"
gesponsert - ihr Halbgares verbreiten? Blöchligers Studie heisst "Baustelle Föderalismus". "Baustelle Blöchliger" wär wohl passender.
patpatpat - 15. Feb, 10:04
Onlineausgabe, Gesamtausgabe als pdf-File: Die erste Seite des Kulturmagazins erscheint mit nur minimen Differenzen auch als zweite Seite des Kulturmagazins. Dies verunmöglicht mir in meinem Exil die integrale Lektüre der Besprechung des Auftritts von Simon Ho vom Wochenende, da die offenbar auf der Seite 2 der Druckausgabe beginnt, die in der Onlineversion - wie erwähnt - fehlt. Ich seh nur die Zeilen der Kritik auf Seite 3. Aber eigentlich kann ich aus aus diesen differenzierten Bemerkungen bereits erschliessen wie's war. Sie enden mit der präzisen Zusammenfassung:
Es war etwas ganz Besonderes.
Vielleicht hätt's gar nicht mehr gebraucht, als diesen einen Satz? Leider sehe ich ebenfalls nicht, wem zu danken ist für dieses scharfe Urteil. Schade.
patpatpat - 14. Feb, 13:53
Ihr habt der MuBa ein Inserat auf der Frontseite für eine Sonderschau verkauft. Den Text des Inserates verantwortet Ihr nicht, zugegeben.
(...) Viel Interessantes zu hören und zu sehen gibts aber auch sonst. So zum Beispiel am Blindenschiessstand oder im Deaf-Café. Viel Vergnügen!Aber Ihr hättet Eure Kundin doch wenigstens vor dem Erscheinen darauf hinweisen können, dass die Website, deren unübertreffliche Adresse auf dem Inserat prangt
www.erlebnisbehinderung.chgehackt und entstellt ist.
UPDATE: Derzeit ist die Site nicht erreichbar. Offenbar hat da jemand den Hack entdeckt.
patpatpat - 14. Feb, 11:51
Felix Erbacher empfiehlt, statt in Obligationen, in Aktien von Firmen mit hohen Dividenden zu investieren. Ab er warnt in der rechten Spalte auf S. 19 auch:
Aber aufgepasst. Hohe Renditen dürfen nicht die Augen vor dem Risiko verschliessen.
Er schreibt "Renditen", wo wohl "Anleger" stehen sollte ("Anleger dürfen nicht die Augen vor dem Risiko verschliessen"). Seine Variante ist - gelinde gesagt - missverständlich.
patpatpat - 14. Feb, 11:41
S. 2 unten
Europa hat wieder ein Bein im Weltraum
Ob das weh tut? Beim Formulieren, mein ich.
patpatpat - 14. Feb, 11:27
... aber es ist trotzdem falsch auf S. 19:
Das am weitesten in der Entwicklung fortgeschrittene Medikament ist das Antibiotika BAL5788.
Wer ein Antibiotikum Antibiotika nennt, der holt auf der Botschaft auch ein Visa statt das Visum. Dumm!
patpatpat - 10. Feb, 23:05
E=mc
2: Ist das ein Erhaltungssatz? Das darf
mit Fug und
Recht bezweifelt werden. Dies ficht aber einen Sigfried nicht an, wenn er seine Behauptung belegen will. Dann ist auch Einsteins Jahrhunderformel nicht vor Missbrauch sicher.
Seit hundert Jahren sind die in der klassischen Physik getrennten Grundgesetze von der Erhaltung der Masse und der Erhaltung der Energie zu einem einzigen Gesetz vereinigt. (...) Offensichtlich, und darin darf man Einstein gerade im Gedenkjahr höflich und bestimmt ergänzen, gibt es auch ein Gesetz der Erhaltung des Hässlichen. (...) Die Summe des Hässlichen bleibt sich gleich. Dieses Gesetz lässt sich nicht nur an jenen (zumeist weiblichen) Personen beobachten, die ihr Haupthaar durch hyänenartige Strähnen verunzieren, sobald sich das geringste Naturgrau auf ihrem Kopf zeigt.Nicht nur Frauen, auch Mistkübel bestätigen die Schiblische Transformation der Einsteinschen Formel. So geschehen auf S. 3.
Auch Aktionen im Bereich der Umweltverschönerung weisen nicht selten diesen Effekt der Hässlichkeits-Erhaltung auf. So wurden in der Stadt im Kampf gegen das "Littering" Abfallbehälter aufgestellt, die es in ästhetischer Hinsicht mit jedem Müllhaufen aufnehmen können."Hässlichkeits-Erhaltung"? Wie schrieb
Herr Schibli am 20.10.04 in seiner Kolumne doch so treffend über die praktische Deutsche Sprache:
Vor allem die Möglichkeit zum Verbinden von Wörtern schafft eine Fülle von Möglichkeiten.Was aber hat die Schiblische Assoziationsreihe von Einstein über Strähnen bis zu Mistkübeln ausgelöst? Sein verwundetes Auge.
In der Nähe meines Arbeitsplatzes stehen seit kurzem Behälter für die Entsorgung von Pet-Flaschen, die eine sauber aufgereihte Kollektion von Plastikbotteln geradezu als Kunstwerk erscheinen lassen. Da fragt man sich, ob etwas für die Umwelt gut sein kann, wenn es das Auge verletzt.Aber genau dafür gibt's doch
die Notfallstation der Augenklinik! Freies Assoziieren vor Publikum bringt in dem Fall keine Linderung.
patpatpat - 7. Feb, 11:51