Ganz nah dabei
S. 11, Michael Heims detailiertes Protokoll [nur übertroffen vom noch detailierteren Protokoll der Kandidatinnenkür der FDP für die Schildnachfolge, wenige Zentimeter obendran] einer kurzen Hausbesetzung
"Ich wollte doch nur im Laden im Parterre ein Samosa kaufen, und dann wurde ich dort von der Polizei verhaftet," ruft die junge Frau, die bereits im Kastenwagen der Kantonspolizei sitzt. "Nicht verhaftet, nur mitgenommen", korrigiert sie der Polizist. Es ist elf Uhr morgens, und die Polizeibeamten sind daran, alle Beteiligten zu fotografieren...
... und Michael Heim steht daneben und schaut und hört zu und schreibt mit. Nur: Warum steht Heim da? Lädt die Polizei die baz jeweils ein zur Haus-ent-besetzung? Etwa in der Art: "Guten Tag Herr Heim, hier ist Klaus Mannhart. Kommen Sie doch bitte in einer halben Stunde an die Vogesenstrasse. Um neun hat uns ein Hausbesitzer alarmiert, seine Liegenschaft sei besetzt. Wir werden um elf dort sein Haus räumen. Und ein Bericht darüber gleich morgen Freitag wär ganz praktisch. So auf's Wochenende hin." - "Ja das ist aber nett, dass sie mich einladen, Herr Mannhart!" - "Ach wissen Sie, das gehört in unsere PR-Strategie. Wir möchten ja gerne der Öffentlichkeit deutlich machen, dass hier eine 'Zero Tolerance'-Politik gilt. Und da wären wir froh um Sie als Handlanger." - "Aber das mach ich doch gerne!" So geht das wohl hin und her. Und wenn dann Heim daheim in der Redaktion über seinem Text brütet, ruft Mannhart nochmals an und ergänzt "Das war'n übrigens so 10 bis 12 Typen, die wir eingesackt haben. Leider war das nicht das ganze Pack. Zwei der Halunken sind durch den Hinterhof abgehauen. Haben Sie das?" - "Ich bin grad am Mittippen: 'Alle Hausbesetzer hat die Polizei nicht erwischt. Zwei Personen ist es gelungen, durch den Hinterhof zu entwischen.' Geht das so?" - "'Personen'?" Und dann müssen Heim und Mannhart herzlich lachen... und Heim merkt darüber gar nicht, dass er sich in seinem eigenen Text selber als "Gaffer" bezeichnet:
Später berichtet Polizeisprecher Klaus Mannhart von "zehn bis zwölf" Hausbesetzern, die man für eine Personenkontrolle mitgenommen habe. Vor Ort habe man das nicht machen können. "Da war es zu unruhig und hatte es zu viele Gaffer", behauptet er.
Beim Fotografieren der "Mitgenommenen", dabei störten die "Gaffer" offenbar nicht. Aber per Funk in der Zentrale die Personalien kontrollieren zu lassen, das trauten sich die Beamten vor Ort nicht? Lieber die Besetzer ein paar Stunden den Augen der Öffentlichkeit entziehen. Um vielleicht im Morin'schen Sinne auf sie "einwirken" zu können?
"Ich wollte doch nur im Laden im Parterre ein Samosa kaufen, und dann wurde ich dort von der Polizei verhaftet," ruft die junge Frau, die bereits im Kastenwagen der Kantonspolizei sitzt. "Nicht verhaftet, nur mitgenommen", korrigiert sie der Polizist. Es ist elf Uhr morgens, und die Polizeibeamten sind daran, alle Beteiligten zu fotografieren...
... und Michael Heim steht daneben und schaut und hört zu und schreibt mit. Nur: Warum steht Heim da? Lädt die Polizei die baz jeweils ein zur Haus-ent-besetzung? Etwa in der Art: "Guten Tag Herr Heim, hier ist Klaus Mannhart. Kommen Sie doch bitte in einer halben Stunde an die Vogesenstrasse. Um neun hat uns ein Hausbesitzer alarmiert, seine Liegenschaft sei besetzt. Wir werden um elf dort sein Haus räumen. Und ein Bericht darüber gleich morgen Freitag wär ganz praktisch. So auf's Wochenende hin." - "Ja das ist aber nett, dass sie mich einladen, Herr Mannhart!" - "Ach wissen Sie, das gehört in unsere PR-Strategie. Wir möchten ja gerne der Öffentlichkeit deutlich machen, dass hier eine 'Zero Tolerance'-Politik gilt. Und da wären wir froh um Sie als Handlanger." - "Aber das mach ich doch gerne!" So geht das wohl hin und her. Und wenn dann Heim daheim in der Redaktion über seinem Text brütet, ruft Mannhart nochmals an und ergänzt "Das war'n übrigens so 10 bis 12 Typen, die wir eingesackt haben. Leider war das nicht das ganze Pack. Zwei der Halunken sind durch den Hinterhof abgehauen. Haben Sie das?" - "Ich bin grad am Mittippen: 'Alle Hausbesetzer hat die Polizei nicht erwischt. Zwei Personen ist es gelungen, durch den Hinterhof zu entwischen.' Geht das so?" - "'Personen'?" Und dann müssen Heim und Mannhart herzlich lachen... und Heim merkt darüber gar nicht, dass er sich in seinem eigenen Text selber als "Gaffer" bezeichnet:
Später berichtet Polizeisprecher Klaus Mannhart von "zehn bis zwölf" Hausbesetzern, die man für eine Personenkontrolle mitgenommen habe. Vor Ort habe man das nicht machen können. "Da war es zu unruhig und hatte es zu viele Gaffer", behauptet er.
Beim Fotografieren der "Mitgenommenen", dabei störten die "Gaffer" offenbar nicht. Aber per Funk in der Zentrale die Personalien kontrollieren zu lassen, das trauten sich die Beamten vor Ort nicht? Lieber die Besetzer ein paar Stunden den Augen der Öffentlichkeit entziehen. Um vielleicht im Morin'schen Sinne auf sie "einwirken" zu können?
patpatpat - 9. Dez, 10:07
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wachovsky - 9. Dez, 21:07
bingo
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