Freuen wir uns auf morgen, auf die neue baz!
patpatpat - 18. Okt, 23:38
bazkultur.magazin S. 7, rechte Spalte, Patrick Marcolli, hymnisch, über den Auftritt von Milva (65) mit einem Piazzolla-Programm. So hymnisch, dass ihm freundlicherweise diese Formulierung in den Text und diese sogar am Blattmacher vorbei ins Blatt rutscht:
Ihre Bühnenrolle in ihrem neuen Tango-Programm gleicht der einer Drag Queen, wirkt darin sehr authentisch.
Die Rolle, die Milva auf der Bühne spielt, gleicht der Rolle einer Drag Queen, in welcher die Rolle sehr authentisch wirkt? Was will der junge Mann mir sagen? Dass Milva wie eine waschechte Drag Queen daherkommt? Dieser Vergleich, falls er denn als solcher gemeint ist, ist so verdreht, dass mir schwindlig wird darob. Das hingegen, einige Zeilen weiter unten, ist direkt respektlos:
Dann ist da noch ihre Stimme. Auch hier: praktisch keine Verschleisserscheinungen
Es spricht der Automechaniker mit dem fachmännischen Blick und fährt, die um die Leistungsfähigkeit ihres Vehikels besorgte Kundschaft beruhigend, fort:
Das charakteristische Vibrato ist nicht grösser geworden, die Durchschlagskraft im Fortissimo nach wie vor beeindruckend.
Marcollis Artikel endet / Er beendet seinen Artikel so:
Als hätte das Basler Publikum nicht genug südländische Emotionen gehabt, endete die rothaarige Diva das Konzert mit einem Ave Maria, das Astor Piazzolla für sie geschrieben hatte. Wem es hier nicht kalt den Rücken hinunterlief, dem ist kaum zu helfen
Wo er recht hat, hat er recht. Wenn "Milva das Konzert endet", dann muss Marcolli im Kerker enden! Wem kaum zu helfen ist, der hat einen kalten Rücken verdient.
patpatpat - 18. Okt, 23:30
bazkultur.magazin S. 7, Artikel über Knatsch zwischen Disney und Miramax von Michèle Binswanger, vorletzer Absatz:
Miramax-Intimus Quentin Tarantino sagte gegenüber der "Nesweek" zu diesem Thema: "Wenn Miramax sich von Disney trennt, wird das sein wie in diesen 2.-Weltkriegs-Filmen, wenn die Amerikaner Paris befreien. Ich warte schon ewig drauf." Die Chancen für eine solche Befreiung stehen jetzt wieder suboptimal. Vielleicht muss Paris noch länger warten.
Vielleicht muss Basel noch länger warten, bis die beste Zeitung der Welt sich ein anständiges Korrektorat leisten kann. Die Chancen für eine solche
Verbesserung stehen jetzt wieder schlechter.
patpatpat - 18. Okt, 22:33
bazkultur.magazin, S. 3, Besprechung von Guy Krnetas "Das Leben ist viel zu kurz, um offene Weine zu trinken" von Regula Freuler
(...) So grübelt jeder über die eigenen Schwierigkeiten und findet vom anderen vor allem Verständnis darin, dass es mit den guten alten Werten bachab geht (...)
Auf Verständnis stösst einer beim anderen mit seiner Meinung, alles gehe den Bach runter, vor allem die Sprache in der baz.
patpatpat - 18. Okt, 22:05
bazkultur.magazin S. 2 ff, Theaterkritik von Regula Freuler über "Eduard II." am Theater Basel
(...) Ein Auf und Ab ist das Leben. Wie ein EKG. (...) Hier werden Triumphe und Niederlagen, Jubel und Demütigung, die gesamte Fallhöhe einer Herrschaftszeit durchexerziert.
Oder wie
sang schon Alan Parson anno '78: "What goes up, must come down". Das hat was, sagt was und behauptet wenigstens nicht, "die Fallhöhe" lasse sich durchexerzieren. Das Auf-Ab-Motiv scheint Freuler zu gefallen, denn ein paar Dutzend Zeilen weiter unten schreibt sie, begeistert von den "als Disco-Twins kostümierten neuen Günstlingen Spencer & Spencer":
Ihnen ist aber auch einer der tiefsten Momente des Abends zu verdanken, wenn sie vor ihrem Tod sinnieren: "Um zu sterben leben alle, und steigen um zu fallen."
Und so, in vollendeter Einheit von Form und Inhalt, beendet Freuler ihre Besprechung nach einem rhetorischen Höhenflug mit einer Bruchlandung, mit dem nicht zur Nachahmung empfohlenen Satz:
Schade für das fulminante Schauspiel und die mutige Annäherung, die das Publikum zwei Stunden ausser Atem hält.
Dass Freuler ausser Atem war, unmittelbar nachdem sie diesen Text abgesondert hatte, ist nachvollziehbar. Dass sie ihre LeserInnenschaft
in Atem hält ebenso: Das Publikum ist ständig auf der Suche nach dem Sinn, den ihre Sätze nicht machen. Wer einen anderen "ausser Atem hält" und dies länger als - sagen wir - drei Minuten am (Theater)Stück tut, die ist eine Mörderin.
patpatpat - 18. Okt, 21:54
S. 32, Mitte, die Geschichte über den Absturz eines Satelliten, der dabei im chinesischen Penglai in ein Haus einschlug. Untertitel, verbesserungsfähig:
Dank viel Glück wurde beim Absturz in China niemand verletzt
Eine Bewohnerin, deren Zuhause dabei in die Brüche ging, wird zitiert mit
"Vielleicht bedeutet dies, dass wir dieses Jahr Glück haben werden."
patpatpat - 18. Okt, 16:27
S. 19, oben rechts
Ein Raser hat am Samstagmorgen kurz nach fünf Uhr zwischen einem Alleebaum und einer Mauer den Tod gefunden.
Auch wenn es, genau genommen, sachlich stimmt, muss ich über die Zeitung, die das so abdruckt, den Kopf schüttteln.
patpatpat - 18. Okt, 16:08
Frontseite, linke Spalte, kurzer Artikel über die neue Frau an Vasellas Seite resp. die neue "Head Media Relation Switzerland" bei Novartis: Alenka Ambroz, deren Stelle extra für sie geschaffen worden ist, wie wir der für die breitere Oeffentlichkeit reichlich irrelevanten Story entnehmen.
Ambroz heuert bei Vasella an - (...) Nach ihrem Abgang bei "10 vor 10" Ende April 2003 begann Alenka Ambroz mit einem Zweitstudium - Wirtschaft an der Universität St. Gallen
Das Wirtschaftsstudium war wohl auch nicht das richtige. Oder will uns hier jemand weiss machen, dass Ambroz, die mehrfache Mutter, den Job in Basel und das Studium in St. Gallen samt ihrer Familie unter einen Hut bekommt?
patpatpat - 18. Okt, 15:52
S. 21, rechte Spalte
Weiher entwässert: Fische verendet
Das erinnert an "Klappe zu: Affe tot". Oder, als gutgemeinter Ratschlag zu verstehen: "Stecker raus: Bildschirm schwarz".
patpatpat - 18. Okt, 15:42
Heute S. 13, oben:
Beliebter Birnel - Birnel ist eng mit der Winterhilfe Schweiz verknüpft. (...)
Jetzt gehet hin und verknüpfet euren Birnel! Aber waschet nachher die klebrigen Hände!
patpatpat - 18. Okt, 14:10